Wer kennt es nicht: Wie aus dem Nichts rumort es im Bauch, die nächste Toilette kann plötzlich gar nicht nahe genug sein. Zum eigentlichen Durchfall kommen häufig Bauch- und Magenkrämpfe sowie Übelkeit hinzu. Schnelle Hilfe ist gefragt, um das gereizte Verdauungssystem möglichst schnell wieder ins Lot zu bringen.
Um zu entscheiden, wie Durchfall therapiert werden soll, muss zunächst die Ursache gefunden werden. Je nachdem kann ein Besuch beim Arzt nötig sein – oder es reichen Hausmittel und Entspannung aus, um den Darm wieder zu besänftigen.
Wie entsteht Durchfall?
Per Definition handelt es sich erst um Durchfall, wenn es zu mehr als drei Stuhlgängen pro Tag kommt, der Stuhl dabei sehr weich oder flüssig ist und die Stuhlmenge mehr als 200 Gramm pro Tag beträgt. Verschiedene Ursachen können dahinterstecken. In vielen Fällen handelt es sich um einen Magen-Darm-Infekt, der von Bakterien wie zum Beispiel Salmonellen oder von Noro- oder Rotaviren hervorgerufen wird. Auch Allergien und Unverträglichkeiten, das Reizdarm-Syndrom oder hormonelle Ursachen können zu Durchfall führen. Gut zu wissen: Zumeist handelt es sich um eine Abwehrreaktion des Körpers, der versucht, vermeintlich oder tatsächlich schädliche Stoffe bzw. vorhandene Krankheitserreger schnellstmöglich wieder loszuwerden.
Hilfe zur Selbsthilfe
Durch den Durchfall geht dem Körper vermehr Flüssigkeit verloren. Daher ist in erster Linie wichtig, diesen Verlust auszugleichen, indem man genug trinkt. Leitungswasser, stilles Mineralwasser oder Kräutertees sind dabei zu präferieren. Frei erhältliche Medikamente wie zum Beispiel Imodium® oder Iberogast können zusätzlich helfen, Symptome zu lindern. Leichte Kost, bestehend aus Zwieback oder Knäckebrot, Kartoffelbrei (ohne Butter) oder Haferschleim renken Magen und Darm wieder ein und belasten nicht zusätzlich. Ein Tipp aus Omas Schatzkästchen: Ein geriebener roher Apfel soll ebenfalls gegen Durchfall helfen, da das enthaltene Pektin den Stuhl eindickt – wissenschaftlich erwiesen ist seine Wirkung jedoch nicht.
Arztbesuch nötig?
Prinzipiell ist bei harmlosem, kurzfristig auftretendem Durchfall kein Arztbesuch angezeigt. Es reicht, sich Ruhe zu gönnen und Ihren gestressten Darm durch Schonkost wieder aufzubauen. Dies ändert sich jedoch, wenn über drei Tage keine Besserung eintritt oder folgende Symptome hinzukommen:
• Fieber
• Blutbeimengung im Stuhl
• Erschöpfung
In diesen Fällen sollte ein Spezialist aufgesucht werden, der ernsthafte Ursachen ausschließt.
Chronische Diarrhoe
Hält der Durchfall über mehrere Wochen an, so spricht man von chronischer Diarrhoe. Hier muss eine intensive Ursachenforschung betrieben werden – denn eine klassische Magen-Darm-Erkrankung kommt bei einer so langen Krankheitsdauer kaum in Frage. Chronische Infektionen wie zum Beispiel Amöbose oder Giardiasis sowie chronisch-entzündliche Darmerkrankungen (Stichwort Morbus Crohn) kommen als „Übeltäter“ in Frage. Auch Stoffwechselerkrankungen, eine Bauchspeichelentzündung oder sogar bestimmte Krebsarten können Durchfall verursachen. Leiden Sie unter chronischer Diarrhoe, sollten Sie auch Ihre Ernährung kritisch unter die Lupe nehmen: Große Mengen an Alkohol, Koffein oder Süßigkeiten schwächen den Darm und schädigen die Gesundheit. Auch Allergien und Unverträglichkeiten sollten als Ursache in Betracht gezogen werden.
Sonderfall Unverträglichkeit
Eine Sonderursache für Durchfall stellt die sogrannte Nahrungsmittelunverträglichkeit dar: Dabei kann der Körper bestimmte Stoffe wie zum Beispiel Laktose, Fructose, Sorbit oder Gluten nicht verarbeiten und reagiert mit anhaltendem Durchfall auf deren Genuss. Haben Sie den Verdacht, an einer Unverträglichkeit zu leiden, sollten Sie einen Gastroenterologen aufsuchen – nur so kann ein passendes Lösungskonzept erarbeitet werden.
Haben Sie Fragen zum Thema Durchfall? Gerne beraten wir sie individuell in Ihrer Apotheke.